Sabine Fürst, M.A., Heilpraktikerin für Psychotherapie, Coach, Präventologin, Paartherapeutin

Negative Glaubenssätze auflösen und transformieren

von | 13. September 2022

Innere negative Glaubenssätze sind tiefe eigene Überzeugungen und spielen bei vielen persönlichen Krisen und psychischen Problemen eine entscheidende Rolle. Das Schöne ist, dass man negative Glaubenssätze auflösen und transformieren kann! Genauso wie man auch an seinem Aussehen, seiner Bildung und seinem Körper arbeiten kann, kann man sich auch Schritt für Schritt von seinen negativen Glaubenssätzen entfernen und diese durch positivere Glaubenssätze ersetzen.

Viele von uns plagen sich mit diesen negativen inneren Glaubenssätzen und denken sehr schlecht über sich selbst: Die innere Stimme sagt dann zum Beispiel: War ja klar, dass du das wieder vergeigst, du kriegst ja nie etwas auf die Reihe! Du bist so fett/ so häßlich! Wie kann ich nur so blöd sein! Ich bin nicht gut genug!

Kommt Ihnen das oder so ähnlich bekannt vor? Der innere Kritiker ist erbarmungslos.

Diese Art mit sich selbst zu reden, ist nicht gut für unser inneres Gleichgewicht. Auch wenn Sie denken, es wäre nur scherzhaft. Auf Dauer untergräbt es unseren Selbstwert. Auch wenn wir es nur belustigt innerlich sagen, kommt doch die eigentliche Aussage im Gefühl an und zieht uns runter.

Würden Sie so mit einem Freund reden, der Probleme hat? Wahrscheinlich nicht! Nur mit uns selbst reden wir derartig erbarmungslos!

Doch, wie kann man negative Glaubenssätze auflösen und zum positiven verändern?

Was kann man denn dagegen tun?

Der erste Schritt ist, sich erstmal bewusst zu machen, dass es nur unsere innere Stimme ist, die da Ihre Meinung äußert. Ein innerer Kritiker. Nicht mehr und nicht weniger. Es sind einfach nur Sätze in unserem Inneren. Es ist nicht die absolute Wahrheit! Wenn wir uns innerlich etwas von diesen Sätzen distanzieren, etwas Abstand zu ihnen gewinnen, fällt es uns leichter, sie dann zu analysieren.

Warum habe ich negative Glaubenssätze?

Meist kommen Sie aus unserer Kindheit. Eltern, Verwandte, Lehrer oder “Freunde” haben Sie so oft zu uns gesagt, dass wir sie in unser Inneres übernommen haben. Später waren es vielleicht Arbeitskollegen, Chefs oder Partner, die unbedacht Sachen sagten, die wir zu sehr geglaubt haben.

Sich bewusst zu machen, dass diese inneren Glaubenssätze von außen eingegeben wurden, hilft oft ungemein. Es ist nicht die absolute Wahrheit, es sind nur Aussagen von anderen, denen wir damit viel zuviel Macht über unser Leben geben.

Aber, wie werde ich die negativen Gedanken los? Wenn wir versuchen, diese negativen Glaubenssätze gedanklich loszuwerden, gehen wir in einen Kampf, der viel Kraft kostet. Genauso, wie Sie einen mit Luft gefüllten Luftballon schwer unter Wasser halten können, werden auch die negativen Gedanken, trotz aller Versuche, sie zu verdrängen, immer wieder an die Oberfläche ploppen.

Manchen hilft ein Ritual: Schreiben Sie die negativen Glaubenssätze auf kleine Zettel. Zum einem bringt man sie so aus dem Kopf und zum anderen lassen sie sich dann rituell vernichten, vielleicht vergraben oder verbrennen und in kleine Schnipsel zerreissen.

Zusätzlich ist es wichtig zu lernen mit den negativen Glaubenssätzen umzugehen, sie zu erkennen und Schritt für Schritt zu verändern.

Wie soll ich mit diesen negativen Glaubenssätzen umgehen? Den inneren Kritiker zähmen

Wenn wir erkannt haben, dass diese negativen Gedanken nur Worte sind, die wir von außen aufgenommen haben und uns innerlich etwas davon distanziert haben, können wir versuchen diese Gedanken zu analysieren, ganz naiv zu hinterfragen.

Zum Beispiel: “Du kriegst ja nie was auf die Reihe!”

Dieser innere Kritiker sitzt in unserem Kopf und flüstert uns unaufhörlich seine Meinung zu. Aber hat er denn wirklich recht?

Ist das wirklich so was der Kritiker da sagt? Habe ich nie etwas geschafft? Habe ich nie etwas gut gemacht? Gab es nicht doch Situationen, in denen ich zufrieden mit mir und meiner Leistung war? Vielleicht habe ich sogar irgendwann einmal Lob bekommen? Fällt Ihnen irgendetwas dazu ein? Welche Situation könnte das sein? Greifen Sie sie auf und erinnern sich deutlich daran, wie Sie sich damals gefühlt haben. Wie stolz Sie waren. Wie glücklich. Wie zufrieden. Und baden in diesem Gefühl. Genießen Sie dieses Gefühl!

negative Glaubenssaetze auflösen und transformieren
auf zu neuen Horizonten- negative Glaubenssaetze auflösen und transformieren

Negative Glaubenssätze auflösen

Und dann kann man diese inneren negativen Glaubenssätze auflösen und transformieren.

Von “Du kriegst nie was auf die Reihe” zu “Ich bin nicht perfekt, manches geht mir schief. Beim nächsten Mal wird es besser”.

Oder: Ich kriege nicht alles auf die Reihe, aber oft eben doch! Ich bekomme schon einiges hin!

Genauso mit dem Glaubenssatz, den viele Menschen in sich tragen: ” Ich bin nicht gut genug”.

Wir vergleichen uns mit unrealistischen Vorbildern, oft aus Social Media und sind dann verzweifelt, weil wir hinter unsere Vorbilder zurückfallen. Das diese mehr Schein als Sein sind, wird dann natürlich vergessen.

Wie fühlen wir uns, wenn wir denken ” Ich bin nicht gut genug”. Klein? Traurig? Entmutigt? Hoffnungslos?

Und wie würden wir uns fühlen, wenn wir nicht diesen Satz glauben würden, sondern das Gegenteil: Ich bin gut genug! Leicht und Glücklich?

Und dann können wir diesen Satz wieder hinterfragen: “Bin ich wirklich nicht gut genug?”. “Naja, vielleicht in Mathe wirklich nicht, aber in Sprachen und im Umgang mit Menschen bin ich ganz gut”, kommt dann als beispielhafte Antwort.

Genau so ist es. Wird sind nicht immer perfekt. Wir sind nicht immer gut genug, um uns mit Fachkoryphäen zu messen. Aber wenn uns bewusst ist, dass wir uns bemühen, dann sind wir gut genug. Es wird immer Menschen geben, die die eine oder andere Sache besser können, aber jeder Mensch ist einzigartig mit seinen individuellen Eigenschaften und Talenten.

Verinnerlichung der veränderten Glaubenssätze

Die neuen positiven Glaubenssätze können wir uns dann innerlich immer wieder vorsagen und hineinfühlen: “Ich bekomme schon einiges auf die Reihe”, “Ich bin gut genug”. Das fällt am Anfang schwer, fühlt sich lächerlich und falsch an. Aber wir können uns an diese Gedanken gewöhnen: Ich bekomme schon ziemlich viel auf die Reihe! Ich bin gut genug!

Wichtig ist, dass Sie ihre ganz persönlich formulierten Glaubenssätze finden. Die ganz individuell zu Ihnen passen und mit denen Sie sich wohl fühlen. Daher halte ich persönlich auch nichts von Listen und ganzen Bücher mit positiven Glaubenssätzen. Sie werden Ihre eigenen Glaubenssätze finden und nur diese werden für Sie funktionieren!

Wenn Sie autogenes Training gelernt haben, dann können Sie Ihre positiven Glaubenssätze darin einbinden.

Hier können Sie autogenes Training einmal ausprobieren:

Aber auch ohne autogenes Training, lässt sich der neue, positive Gedanke immer wieder in den Alltag einbringen, in den kleinen Pausen des Tages, vielleicht sogar beim Autofahren oder Kochen. Sehr schön ist es, wenn Sie abends im Bett liegen, die schönen (!) Dinge des Tages Revue passieren lassen und dann Ihre neuen Glaubenssätze innerlich aufsagen. Und dann fühlen, wie schön sich das anfühlt. Sie schlafen dann mit einem guten Gefühl ein und der neue Gedanke kann sich über Nacht etwas festsetzen.

Manchen hilft es auch, die positiven Glaubenssätze aufzuschreiben. Vielleicht in ein schönes Büchlein, was Sie immer wieder dabei haben. Oder im Handy speichern. Oder Sie schreiben Zettel und pinnen diese an den Spiegel, an den Computer oder an den Kühlschrank. So erinnern Sie sich immer wieder, dass Sie sich vorgenommen haben, an Ihren Glaubenssätzen zu arbeiten und verändern diese dadurch Schritt für Schritt.

Mit welchen negativen Glaubenssätzen plagen Sie sich? Brauchen Sie Unterstützung dabei, diese zu verändern? Leiden Sie unter geringem Selbstwert und mangelnder Selbstliebe und möchten dies ändern?

Hier können Sie direkt ein kostenloses, telefonisches Vorgespräch buchen.